Das Justinus-Kerner-Gymnasium

Das Justinus-Kerner-Gymnasium

Wie das Justinus-Kerner-Gymnasium 
zu seinem Namen kam

Seit 1955 trägt das Weinsberger Gymnasium den Namen Justinus Kerners. Die Namensgebung erfolgte als Ausdruck der tiefen Verwurzelung der Schule im kulturellen Leben der Kernerstadt. Seit Jahrzehnten hatte sie sich mit dem geistigen Erbe Justinus Kerners befasst und an Feiern zu Ehren des Dichters mitgewirkt. Eng sind die Verbindungen zwischen dem Justinus-Kerner-Gymnasium und dem Justinus-Kerner-Verein bis heute geblieben und damit wurde eine lange Tradition erfolgreich fortgeführt. Kennzeichnend dafür sind auch die traditionell engen personellen Verbindungen zwischen Schule und Kernerverein. Nachdem 1945 der ehemalige Schulleiter der Oberschule, Alfred Braun, für kurze Zeit den Vorsitz des Vereins übernommen hatte, prägte seit 1953 Studiendirektor Kurt Seeber 23 Jahre lang den Justinus-Kerner-Verein. Nach ihm übernahm Oberstudienrätin Margot Buchholz den Vorsitz und Ende der neunziger Jahre trat Oberstudiendirektor Emil Englert an die Spitze des Vereins. Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen wirkten und wirken im Ausschuss des Vereins mit. In den fünfzig Jahren, in denen die Schule den Namen Justinus Kerners trägt, sind in Zusammenarbeit mit dem Verein eine Reihe von Projekten und Arbeiten entstanden, die sich mit Justinus Kerner und seinem Umfeld befassten und Kerners vielseitige Persönlichkeit auf vielfältige Art zum Anlass kreativer oder analytischer Auseinandersetzung machten. Einige dieser Projekte sind auch außerhalb der Kernerstadt auf reges Interesse gestoßen.

1985 machten sich Schülerinnen und Schüler der Klasse 5a auf, den ehemaligen Schulleiter Walter Rosenfelder danach zu fragen, wieso das Weinsberger Gymnasium den Namen Justinus Kerners trägt. Zum 200. Geburtstag im Jahre 1986 wollte das Gymnasium Justinus Kerner "ins Blickfeld" rücken und ein Buch über den Namensgeber der Schule zusammenstellen. Oberstudiendirektor a.D. Walter Rosenfelder berichtete den Fünftklässlern unter anderem Folgen des:

Unsere Schule erhielt am 8. November 1955 den Namen .Justinus-Kerner-Progymnasium ". Zu der Zeit waren wir noch kein voll ausgebautes Gymnasium, sondern eine zehnklassiqe "höhere Schule", wie man damals zu sagen pflegte. Schon bald nachdem mir die Schulleitung übertragen worden war, erwogen wir im Lehrerkollegium den Gedanken, bei passender Gelegenheit bei der Unterrichtsverwaltunq in Stuttgart zu beantragen, dass unsere Schule nach dem 
berühmtesten Bürger unserer Stadt den Namen "Justinus-Kerner-Progymnasium" tragen dürfe.

Während ich mir noch überlegte, welches Ereignis - etwa aus der Schulgeschichte - wir zum Anlass nehmen könnten, um den Namen für die Schule zu beantragen, veranlasste mich ein unvorhergesehener Vorgang in Heilbronn rasch zu handeln. Dort war in dieser Zeit ein viertes Gymnasium gegründet worden und für die Stadt Heilbronn stellte sich nun die Frage nach dem Namen der neuen Schule. Die Stadt Heilbronn fragte ordnungsgemäß beim Bürgermeisteramt Weinsberg an, ob die Stadtverwaltung Einwände erheben würde, wenn die Wahl auf den Namen „Justinus-Kerner-Gymnasium Heilbronn" fallen sollte. Ich stellte daraufhin umgehend bei der Unterrichtsverwaltung in Stuttgart den Antrag, unserer Schule den Namen ,,Justinus-Kerner-Progymnasium" zu verleihen.

 

 

Der Kernerpreis

für Schülerinnen und Schüler

Auf Anregung seines Vorsitzenden Emil Englert hat der Justinus-Kerner- und Frauen­verein Weinsberg 1999 einen „Kernerpreis für Schülerinnen und Schüler des Justinus-Kerner-Gymnasiums Weinsberg ins Leben ge­rufen, der in seiner ersten Ausschreibung zur Auseinandersetzung mit Gedichten von Nikolaus Lenau einlud. Sein Todestag jährte sich im Jahr 2000 zum 150. Mal. Der erste Preis ging an Katja Scheele für ihre Inter­pretation des Gedichtes „An die Biologen", der zweite Preis an Anke Reisenbüchler, die sich mit dem Gedicht „Merlin" befasst hat­te und den dritten Preis erreichte Christine Mayer für ihre Interpretation des Gedichtes „Beethovens Büste". Als besondere Überra­schung erhielten die Preisträgerinnen aus der Hand von Emil Englert silberne Weibertreu-Ringe mit einem Stein von der Weibertreu. Seither wurde dieser Kernerpreis für Schülerinnen und Schüler jedes Jahr am Ge­burtstag Justinus Kerners in einer kleinen Feier in der Aula des Justinus-Kerner-Gymnasiums verliehen.

Im Jahre 2001 fand die Preisträgerehrung am 215. Geburtstag Justinus Kerners statt. 174 Fünft- und Sechstklässler hatten sich am Wettbewerb des Kernervereins mit Klecksographien und dazu passenden Gedichten beteiligt. Die Arbeiten von Katrin Bajak, Florian Bollmann, Philipp Bühl, Christoph Kehrein, Franziska Mahner, Sabrina Rechkemmer, Susanne Riedel, Christian Sachon, Sebastian Susset und Robert Weber wurden mit Buchgutscheinen prämiert und in einer Ausstellung gezeigt.